Samstag, 30. Juli 2011

Buchempfehlung: Brieffreundschaft mit einem Abzocker

Andreas Sterntal ist längst kein Internet-Baby mehr, als er in die Abo-Falle gerät.

Der Versuch, einen Geburtstagsgruß per SMS vom PC aus zu verschicken, entpuppt sich als teurer Fehltritt. Knapp 230 Euro will der Betreiber des SMS-Services für ein angeblich abgeschlossenes Zwei-Jahres-Abonnement von ihm eintreiben. Dabei funktioniert die SMS-Funktion noch nicht einmal ...

Sterntal wittert Betrug und verweigert die Zahlung.
Doch sein Gegner, Mitglied eines von einem Rechtsanwalt aufgezogenen "Zirkels", mit dem einzigen Zweck, unvorsichtige Internet-User in die Kostenfalle zu locken, lässt nicht locker.


Warum sollte er auch auf monatlich mehrere zig-Tausend Euro verzichten, die alleine die von ihm betriebene SMS-Seite einbringt? Sein Geschäftsmodell ist juristisch wasserdicht.
Das muss auch Andreas Sterntal erkennen - und so wird aus dem Versuch, eine ungerechtfertigte Rechnung aus der Welt zu schaffen, ein kleiner privater Kreuzzug, der weit über das Internet hinaus seine Wellen schlägt.


Als Banken begreifen, dass es ihrem Ruf nicht dienlich ist, wenn Abo-Fallen-Betreiber zu ihren Kunden zählen und diesen deshalb die Konten kündigen, sehen sich Sterntal und seine inzwischen gewonnenen Mitstreiter schon fast auf der Siegerstraße. Doch die "Nutzlosbranche" ist schon wieder einen Schritt weiter ...

Der Autor hat gut recherchierte Fakten in eine spannende Story verpackt, die bei allem Unterhaltungswert zwei wichtige Botschaften transportiert:

Erstens, dass man mit seinen persönlichen Daten im Internet gar nicht vorsichtig genug sein kann, auch bei auf den ersten Blick kostenlos erscheinenden Angeboten - und zweitens, dass Gesetzgeber und Justiz sich besonders schwer tun, klare und harte Regeln zum Schutz der Nutzer einzuführen, wenn die Geschädigten nicht Großunternehmen oder Banken, sondern Durchschnittsverbraucher sind, denen keine eigene Rechtsabteilung zur Verfügung steht.
Das Vorwort zu diesem Buch hat Prof. Dr. Hans See, Gründer und Vorsitzender
der gemeinnützigen Aufklärungsorganisation Business Crime Control e.V. (BCC) und Herausgeber der Vierteljahreszeitschrift BIG Business Crime, geschrieben.

Autor und Verlag danken diesem renommierten Streiter gegen mafiose Praktiken in der Wirtschaft für seine klare und deutliche Stellungnahme.

Quelle: EWK-Verlag

Dienstag, 26. Juli 2011

Mitternachtsspitzen zum Thema: "Runder Tisch gegen Internetabzocke"

Wow. Ein "Runder Tisch" ist nach Jahren des Gewährenlassens angedacht. Grundsätzlich begrüssenswert, wenn auch letztlich schmunzelnd zur Kenntnis zu nehmen, wenn man sich die zahlreichen Diskussionen zum Thema ein wenig genauer anschaut. Ein wenig erinnert mich dieses Vorhaben an eilig zu verfassende Pressemeldungen aus der Politik weil das Volk förmlich schreit und aufmüpfig zu werden droht.

Das, was nun langatmig öffentlich diskutiert wird findet seit langer Zeit im stillen Kämmerlein und bis zur Veröffentlichung fernab der Öffentlichkeit, statt. Und, ja: es sind Blogger, die klamm und heimlich längst die nun öffentlich herbeigesehnten Symbiosen eingingen, die ohne geldwerten Vorteil zusammenarbeiten, sich zuarbeiten und/oder gemeinsame Recherchen führen und -für die Leserschaft kostenlos- informieren und aufklären.

Das Risiko der Blogger ist nicht ohne - und gleicht häufig genug dem Kampf des David gegen Goliath. Andererseits haben eben diese Blogger auch bis heute eine Menge bewegt, da sie aus der Praxis heraus arbeiten und die Mechanismen kennen.

Zwischen Theorie und Praxis liegen jedoch Welten. Eine Symbiose aus Theorie und Praxis kann aber nur förderlich sein - und sofern am "Runden Tisch" neben denen, die jahrelang gepennt haben auch jene zu Wort kommen, die aus der Praxis berichten können - tja, dann hätte der "Runde Tisch" zwar Ecken und Kanten, wäre aber effektiv. Mal schauen, was daraus wird...

Freitag, 22. Juli 2011

Polizei bekämpft Urheberrechtsverletzungen

Am Dienstag, 19.07.2011, ging die Polizei Bielefeld erfolgreich gegen einen Betreiber einer illegalen Internet-Tauschbörse vor. Die Privaträume eines 46-jährigen Bielefelders wurden wegen des Verdachts auf gewerbsmäßige Urheberrechtsverletzungen durchsucht.

Dem Mann wird der Betrieb eines so genannten geschlossenen BitTorrent-Trackers vorgeworfen. Dieser bildet die zentrale Organisationseinheit einer Tauschbörse, die angemeldeten Nutzern das Finden, Hoch- und Herunterladen von Raubkopien in dem BitTorrent-Netz ermöglicht. Gegen Bezahlung an den Trackerbetreiber konnten die Tauschbörsen-Mitglieder Download-Kontingente für illegale Dateien mit Filmen, eBooks, Musik, Anwendersoftware und Spielen erwerben.

Zur Erlangung weiterer Beweismittel beschlagnahmte die Polizei am vergangenen Dienstag sämtliche Rechner, mehrere hundert gebrannter DVDs mit Spiele- und Filmkopien sowie externe Speichermedien, von denen einige mit Filmtiteln bespielt waren, die zum Teil gerade erst im Kino angelaufen sind. Auch die Trackerdatenbank konnte sichergestellt werden. Der 46-jährige Mann war teilweise geständig. Die Beweismittel werden nun ausgewertet.

Begonnen hatte das Verfahren im März dieses Jahres mit einem Strafantrag der Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU). Nach Erkenntnissen dieser Organisation war der Tracker seit Sommer 2009 online. Im März 2011 verzeichnete die Tauschbörse weit mehr als 1500 angemeldete Mitglieder, die zu dem Zeitpunkt etwa 550 illegale Kopien von urheberrechtlich geschützten Inhalten hoch- und herunterladen konnten, Damit haben die Tauschbörsen-Mitglieder bis März 2011 einen Datenverkehr von mindestens 35 Terabyte erzeugt. In dem unter Raubkopierern beliebten DViX-Format entspräche dies etwa 49000 Filmen.

Quelle: Polizei Bielefeld

KLP Group (Martin Kraeter): Luftnummer oder seriöses Unternehmen?

Die deutsche Ausgabe der Website der KLP Group des Gewinnbimmlers Martin Kraeter wurde zuletzt am 22.07.2010 aktualisiert, in der englischen Version datieren die "aktuellen News" gar im September 2007.

Äusserst ungewöhnlich für ein "Unternehmen", welches sich doch als Global Player darzustellen versucht. Wer Zeit und Lust hat sollte sich mal mit den dargestellten, angeblichen Partnern beschäftigen und die gemachten Angaben auf der Website auf den Wahrheitsgehalt untersuchen. Das sich hier mit fremden Federn geschmückt wird habe ich ja bereits am eigenen Leibe erfahren, denn in der englischen Version findet sich folgende, vorsätzlich falsche Aussage zu meiner Person:

Quelle: KLP-Website


Ich wies Gewinnbimmler Kraeter bereits in diesem Beitrag darauf hin, diese vorsätzliche Lüge von seiner Website doch bitte zu entfernen und habe nun wirklich lange genug darauf gewartet. Nun gilt es also zu handeln.

Da der werte Geschäftsmann Martin Kraeter hier ja fleissig mitliest sei ihm empfohlen, dies nunmehr umgehend zu korrigieren. Ansonsten möge er sich auf einen Ritt auf der Kanonenkugel einstellen. Nicht, dass ich womöglich noch auf die Idee komme, mich mit den vermeintlichen weiteren "Referenzen" zu befassen...

Verdamm´und Mann, Herr Münchhausen!

Donnerstag, 21. Juli 2011

Wikipedia und die ehrenwerte Frau Rechtsanwältin Katja Günther

Zugegeben: ganz so originell ist die plumpe Übernahme meiner bei "Na, sowas!" angekündigten Reihe "Was macht eigentlich....?" seitens Konsumer.info nun wirklich nicht. Sei es drum, ich verzeihe gerne, denn immerhin thematisiert die Redaktion eine nicht auf meiner Liste stehende Personalie namens Katja Günther.

Richtig, dass ist die Rechtsanwältin, die auch schon mal ein Gerichtsgebäude unter einem aufgespannten Regenschirm betritt und eiskalt in die Fernsehkameras lächelte, wenn man mal wieder versuchte, sie zu den tausendfachen Vorwürfen gegen ihre Person zu befragen. Ich staunte nicht schlecht, als ich den Beitrag von Konsumer.info las und erst recht, als ich die offenbar neue, fesche Homepage der werten Dame besuchte.

Vollkommen durcheinander las ich die schwalligen Texte - und verglich selbige mit dem, was bei Wikipedia über die Frau Rechtsanwältin Katja Günther so geschrieben steht. Nun, ich gestehe: Wikipedia ist für mich persönlich da durchaus glaubwürdiger. Weitaus glaubwürdiger, um genau zu sein. Daran ändert auch kein "Tapetenwechsel" in Form einer vermeintlichen Neuorientierung. Das machen derzeit einfach zu viele "Branchenverwandte" (um es mal ganz vorsichtig auszudrücken).

Was mir persönlich auf der Website der Frau Rechtsanwältin fehlt sind die Referenzen. Aber, was solls? Diese kann man schließlich auch ergooglen.

Mittwoch, 20. Juli 2011

Prädikat lesenswert: Abzocknews fasst schick zusammen (Streaming-Profiteure)

Seit etwas über einem Monat überschlagen sich nun schon die Meldungen um das “Streaming-Portal” Kino.to und die vermeintlichen “Nachfolger” wie Video2k.tv und dem jüngst bekannt gewordenen Kinox.to, bei welchem es sich augenscheinlich um ein Kino.to-Backup aus März oder April 2011 handelt. Da “mittlerweile“ klar ist, dass Kino.to lediglich als “Goldesel” für die Betreiber diente, sind nun auch die “Werbepartner“ in den Fokus der Ermittlungen geraten, welche nicht nur die durchaus üppigen Gewinne an die jeweiligen Portalbetreiber ausschütten, sondern sich dabei selbst “dumm und dusselig“ verdienen - und das nach wie vor.
Quelle & vollständiger Artikel: Abzocknews.de

Donnerstag, 14. Juli 2011

Firstload: mit erschlichenen Daten Gelder von vermeintlichen "Kunden" abgebucht?

Ein Web-Dienst buchte 99,60 Euro von den Konten mehrerer Bürger in Meißen und Weinböhla ab. Die kennen das Unternehmen aber gar nicht.

Steffen N. (Name von der Redaktion geändert) erlebte beim Durchsehen seiner Kontoauszüge eine böse Überraschung. Mit Lastschrift-Einzug hatte ein Internet-Dienstleister namens Firstload 99,60 Euro von seinem Konto abgebucht. Das Unternehmen war ihm völlig unbekannt. Nie hatte er eigenen Angaben zufolge einen Vertrag mit ihm abgeschlossen, nie einen Brief oder eine E-Mail von der Firma erhalten.

Wenige Tage später meldete ein zweiter Leser aus Weinböhla der Sächsischen Zeitung einen ähnlichen Fall.

Bei der Sparkasse Meißen ist Pressesprecher Ralf Krumbiegel das Unternehmen Firstload bekannt, „auch in Verbindung mit derartigen betrügerischen Handlungen“, so der Sprecher gestern auf SZ-Nachfrage.

Konto kontrollieren

Er rät allen Kunden, vorsorglich regelmäßig ihr Konto zu kontrollieren. Mindestens sollte das aller sechs Wochen passieren. Denn nur innerhalb dieses Zeitraumes können Lastschriften zurückgebucht werden. Das könne unproblematisch in einer der Geschäftsstellen der Bank erledigt werden oder über das Online-Banking.

Für den betroffenen Kontoinhaber entstünden dadurch keine Kosten. Diese müsste vielmehr Firstload übernehmen.

Sachsens Verbraucherschützern in Leipzig ist Firstload ebenfalls ein Begriff. Nicht immer lasse sich beurteilen, ob die Geschädigten die Internetseite von Firstload tatsächlich besucht hätten. Der Verbraucherzentrale in Leipzig seien Fälle bekannt, wo es nahe liege, dass die Rechnung geschickt wurde, ohne dass der Verbraucher die Firstload-Seiten genutzt habe.

Verbraucherschützerin Katja Henschel rät, sich in jedem Fall gegen eine solche Rechnung zu wehren oder Lastschriften zurück zu fordern. „Wir empfehlen, die Rechnungen von Firstload nicht zu bezahlen und ein entsprechendes Schreiben an den Anbieter zu versenden. Dazu gebe es einen Musterbrief auf der Internetseite der Verbraucherschützer (www.verbraucherzentrale-sachsen.de).

Adressen erschlichen

Steffen N. aus Meißen ist den Hinweisen von Sparkasse und Verbraucherschützern unterdessen gefolgt und hat sein Geld mittlerweile zurückerhalten. Ungeklärt bleibt für ihn allerdings, wie Firstload an seine Konto- und Adressdaten gelangen konnte.

Der Finanznachrichtendienst Gomopa beschäftigt sich bereits längere Zeit intensiv mit den Praktiken des Internet-Dienstleisters Firstload und verwandter Firmen. Recherchen von Gomopa zufolge nutzen Portale wie Firstload verschiedene Strategien, um Konto- und Adressdaten zu sammeln. So würden Nutzer mit kostenlosen Angeboten auf Internet-Seiten gelockt, um ihre Daten abzugreifen. Später würden die Seiten plötzlich kostenpflichtig. Die Nutzer zeigten sich verwirrt, ein Teil überweise Geld in dem guten Glauben, etwas übersehen zu haben.

Mit Anzeigen bei der Polizei scheint Firstload nicht beizukommen sein. Das Unternehmen gibt im Impressum als Firmensitz die Vereinigten Arabischen Emirate an. Auch die SZ erhielt auf ihre Nachfragen zu Lastschrift-Abbuchungen in Meißen und Umgebung keine Antwort. (Peter Anderson)

Quelle: Sächsische Zeitung

Apropos Fritzmann...

Wir erinnern uns noch an Dominik B. aus Wien? Richtig - das war derjenige, der seit geraumer Zeit in Untersuchungshaft sitzt. Stichwort: 1337-Crew. Langsam aber sicher wird es mal wieder Zeit, ein wenig aus dem Nähkästchen zu plaudern. Man muss Dinge ja stets aus mehreren Blickwinkeln betrachten - und auch hin und wieder über den Tellerrand schauen. Interessante Gesprächspartner gibt es aus dem direkten Umfeld immerhin genug, man mag es kaum glauben.

Folgendes Zitat eines Informanten, mit dem ich mich über die aktuellen Geschehnisse per Skype unterhielt, äusserte auszugsweise zum Beispiel:
wenns domi klug macht
pinkelt er valentin ans bein
aber valentin hat ihn einen platz in metz's firma verschafft
ihm seinen ersten richtigen finanziellen "boost" gegeben
so 10-20k auf einmal bar auf die hand
an nen 19 jährigen
ne korrigiere
wenns hart auf hart kommt
17
oder 18
hat valentin
einen minderjährigen
computer spezialisten beauftragt wirtschaftskriminalität zu betreiben in seinem namen und mit seinem kapital
Na, das nenne ich doch mal eine Aussage. Ich persönlich halte sie sogar für glaubwürdig. Wenn mir danach ist gibt es vielleicht beizeiten weitere Auszüge. Übrigens, erwähnte ich es bereits? Falls nicht: Willkommen zurück bei inside-megadownloads.blogspot.com ...

kino.to: WER verdiente eigentlich daran?

Quelle: GoMoPa.net, 2009
Na, das waren noch Zeiten, nicht wahr? Der kleine Prinz Valentin Fritzmann wird immer wieder gerne zitiert; gerade in diesen Zeiten, in denen im Fokus staatsanwaltlicher Ermittlungen die Frage im Raume steht, WER eigentlich von kino.to profitierte.

Dem kleinen Prinzen samt Helfershelfern werfe ich hiermit virtuell ein paar Handtücher durchs Netz. Immerhin müssen doch irgendwie die Schweissperlen auf der Stirn entfernt werden, die zweifelsohne mittlerweile in reinen Sturzbächen herunterfliessen dürften. Verständlich, übrigens, wenn man sich mal anschaut, WER konkret das mittlerweile durch die Staatsanwaltschaft geschlossene Portal mit Werbung zugepflastert hat und effektiv finanziellen Nutzen aus kino.to zog. 

Was solls; Hauptsache, die Haare liegen, kleiner Prinz. Ob das allerdings hinter Gittern vorteilhaft wäre bleibt sicher abzuwarten. Übrigens soll es Vaseline zur Zeit im Sonderangebot geben, dann brennt es nicht mehr so fürchterlich. Have fun, honey!