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Mittwoch, 23. Dezember 2009

Änderungen im Firmengeflecht von Babenhauserheide, Teil X

Und schon wieder gibt es eine kleine, aber feine Änderung im Firmengeflecht, dieses Mal betrifft es die VWL Verwaltungs GmbH: wie der aktuelle Handelsregisterauszug belegt ist neuer Geschäftsführer nun Strohmann Brandes und nicht mehr Frank Babenhauserheide.

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt...

Sonntag, 9. August 2009

Ein exemplarischer Arbeitstag aus der Abzockzentrale in Vlotho

Zunächst ein Hinweis vorab: ich bitte um Verständnis, daß ich die realen Namen der Mitarbeiter, die ausserhalb der "Führungs-Crew" dort arbeiten, nicht preisgebe. Wie ich bereits erwähnte weiß das "normale Fußvolk" nicht, in welches mafiös anmutende Netzwerk sie geraten sind. Ergo sind sie zu schützen und eine Veröffentlichung der Realnamen wäre für mich ein Faux Pas, den ich nicht begehen mag. Ich weiß mittlerweile, daß so mancher Mitarbeiter aus Vlotho auf meinen Blog aufmerksam wurde, daher die klare Botschaft: Entspannt euch, Leute. Mir geht es nicht um reisserische Berichterstattung, sondern um Fakten rund um das Netzwerk von Megadownloads. Nicht mehr - aber auch nicht weniger. Ich berichte nun also in erster Linie als Abteilungsleiter der BWL Letter & Support GmbH, der zwar mit Megadownloads (noch) nichts am Hut hatte sondern mit seinem Team für die Müller-Projekte zuständig war; da das Procedere in der Firma aber stets und in allen Bereichen das gleiche war ist das egal und dürfte für einen ersten Einblick reichen.

Morgens, 08.00 Uhr. Los gehts in die Firma. Die Fahrzeit nach Vlotho beträgt rund 20 Minuten und ich hasse morgendlichen Stress. Nun erst noch einmal die Zutaten für ein zweites Frühstück eingekauft - und schon beginnt der Arbeitstag. In aller Regel war ich neben der Abteilungsleiterin von Firstload und Megadownloads einer der ersten, der zum Dienst antritt und einer der letzten, der gegen 18.00 (oftmals später) die Firma wieder verließ.

Nachdem die Chipkarte der automatischen Zeiterfassung brav das Quittungssignal sendete und wir die zahlreichen Kaffeemaschinen gefüttert hatten begang also der Arbeitstag im Firmengeflecht. Nach und nach trudelten die Mitarbeiter ein, offizieller Dienstbeginn: 09.00 Uhr. Zunächst fuhr ich meinen Rechner hoch und checkte die eMails, während ich dem duftenden Kaffee und dem leckeren, belegten Brötchen nebenbei Tribut zollte. Jeder Arbeitsplatz verfügte über einen PC sowie zwei Monitore. So war es möglich, der verschiedenen Fenster der zur Bearbeitung nötigen Admin-Oberflächen der Projekte im Support Herr zu werden. Alleine in meiner Abteilung brauchte jeder Mitarbeiter immerhin rund 10 Fenster, die er sich entsprechend ablegte.

Nun galt es für mich, einen Blick in die schnöden Zahlen zu werfen: wieviele neue Mails sind von gestern auf heute eingegangen? Welches Projekt hinkt in der Latenzzeit hinterher? Wo muss ich welchen Mitarbeiter wie lange einsetzen, damit die Latenzzeit im Rahmen bleibt? Wie hoch ist das Anrufaufkommen und wie lange dauert es, bis ein Telefonat angenommen wird? Gibt es Krankmeldungen - und wenn ja - warum? Wer kann einspringen? All diese Fakten trug ich zusammen, um daraufhin die Peronalplanung für den Tag vorzunehmen und die Mitarbeiter entsprechend einzusetzen. Dieses Procedere gab es simultan in allen anderen Abteilungen. Sei es nun Firstload, Megadownloads oder in den zahlreichen anderen Projekten. Business as usual.

Zwischen 9.00 und 10.00 Uhr fand dann auch der "Geschäftsführer" Holger Brandes den Weg in die Firma und forderte einen ersten Rapport. Danach saß er in seinem Büro, surfte durchs Internet und wartete darauf, daß es 18.00 Uhr wird. Sollte man ihn mal mit betrieblichen Belangen behelligen und sein Büro aufsuchen, so (das berichten Mitarbeiter) war er peinlich bemüht, schnell die Internetseiten seines Browsers zu verkleinern, denn sie hatten mit betrieblichen Dingen so gar nichts zu tun: Hannover 96, Xing, StudiVZ. Stets war er beschäftigt, das Tagesgeschäft lief an ihm vorbei. Ich wage heute zu behaupten, daß der Strohmann für Babenhauserheide einfach eine perfekte Wahl war. Wichtig dreinblickend ohne auch nur ansatzweise im Thema zu sein. Ich glaube aber andererseits auch, daß er um die Abzocke -an sich- wusste und der Ansicht war, er könne hier einfach mal Kasse machen, ohne arbeiten zu müssen. Vermutlich war und ist das immer noch so.

Dienstags und donnerstags stand der Datenimport an. Die Daten kamen per Mail von Benette Buchwald als .csv-Dateien und mussten nun in unser System namens Ikaros (einer von Babenhauserheide in Auftragsarbeit modifizierten Inkasso-Software) eingepflegt werden, so daß der Rechnungs- und Mahnlauf für alle Projekte beginnen konnte. Gerade an diesen Tagen war es wichtig, daß alle Rädchen ineinander greifen: die Postabteilung zum Kouvertieren und Frankieren war auf darauf angewiesen, daß der Datenimport an den Rechnern zeitnah durchgeführt wurde und die Damen, die die Drucker beaufsichtigten und den eigentlichen Druck von Rechnungen und Mahnungen faktisch per Knopfdruck starteten, ebenso. Liegt das richtige Briefpapier im jeweiligen Drucker? Müssen wir Briefpapier nachbestellen? Gibt es neue Bankverbindungen aufgrund gekündigter Konten, die wir nachpflegen müssen im System?

Meistens gegen Mittag erschienen dann Frank und Heike Babenhauserheide. In der Firma wurde Herr Babenhauserheide immer "BHH" genannt, das war kürzer. Während BHH sich zunächst in sein Büro zurückzog, nachdem er zuvor einen Rundgang machte um sich durch seine cholerische Art Eindruck zu verschaffen kümmerte sich seine Frau Heike in ihrem Büro um das Personalwesen und die Buchhaltung. Heike Babenhauserheide hatte nebenbei offensichtlich den Auftrag, im Firmengeflecht für gute Stimmung zu sorgen und die Belegschaft zusammenzuhalten.

In meiner Abteilung war ich dafür verantwortlich, daß die eingehenden Mails abgearbeitet und die eingehenden Calls aus der Hotline beantwortet werden. Genauso ging es in den anderen Abteilungen, völlig simultan zu den anderen Projekten, zu. Alle Mitarbeiter hatten entsprechende Textbausteine für häufige und ständig wiederkehrende Fragen der Anrufer / Mailschreiber, die sie in ihren Fenstern stets griffbereit hatten. Ein automatisiertes Reaktionsverfahren, quasi, von jedem Deppen zu verstehen. Die eingehende schriftliche Post kam kistenweise. Mitarbeiter der Postabteilung fuhren täglich sämtliche der angelegten Postfächer im Raum Ostwestfalen-Lippe ab und verteilten sie dann in den Abteilungen, fein nach Projekt sortiert. Für die Bearbeitung relevanter Schreiben (Gericht, Polizei, Rechtsanwaltsscheiben) wurde extra eine Kraft eingestellt. Diese kümmerte sich nur um diese brisante Post. Auch hier gab es Textvorlagen. Autorin: Benette Buchwald.

Auch, wenn es irgendwie perfide klingen mag: die Menschen, mit denen ich zu meiner aktiven Zeit zusammengearbeitet habe, waren mir wirklich ans Herz gewachsen (die Ausnahmen dürften bekannt sein, ich schreibe hier von den "normalen" Mitarbeitern, die vermutlich heute noch nicht wissen, was los ist). Selten habe ich ein so tolles Arbeitsklima und Miteinander erlebt. Man hielt zusammen und wollte gemeinsam etwas bewegen, machte Überstunden, um noch eben dies oder das fertigzustellen. Viele sind da über sich hinausgewachsen, und da ich weiß, daß so manches "Rädchen" im Unternehmen hier mitliest: danke für euren Support - und werdet wach!

Mittwoch, 5. August 2009

Dritter Akt: Geschäftsführer gesucht! November 2008

"Gute Arbeit, Claus!" sagte mir Frank Babenhauserheide schon nach recht kurzer Zeit. Recht hatte er, immerhin arbeitete ich auch nach Feierabend noch einige Stündchen zu Hause unbezahlt. Der Familienidylle sicher nicht unbedingt zuträglich, aber dennoch. Man weiß ja immerhin, wofür man es tut.

"Ich suche derzeit einen Geschäftsführer und so, wie du hier eingeschlagen bist, wärst du die erste Wahl. Interesse?" - "Sicher doch. Was konkret sind meine Aufgaben?" - "Erstmal nur die Leitung der VWL Verwaltungs GmbH und der BWL Service GmbH & Co. KG. Kein operatives Geschäft, hin und wieder ein paar Gesellschafterversammlungen. "Ich brauche für den Job jemanden, dem ich vertrauen kann, du bist predistiniert!". Nach Vertragsverhandlungen habe ich letztlich zugestimmt und war kurze Zeit später entsprechend im Handelsregister eingetragen, nachdem ich bei Läube & Hasenbäumer meine Unterschrift leistete. Läube & Hasenbäumer ist übrigens die Vertrags-Anwaltskanzlei von Herrn Babenhauserheide. Ab diesem Zeitpunkt war ich spätestens, und das weiß ich heute, ein Rädchen im Uhrwerk der Abzock-Mafia.

In der Firma lief alles rund. Immer unter dem Druck, das Tagespensum zu schaffen. Irgendwie bekam es das Team immer hin; auch, wenn Überstunden fällig wurden, und derer gab es viele. Jeder Mitarbeiter hat sie aber gerne abgeleistet, denn es galt einfach, seinen Job zu machen.

Man kann es gerne auch unter dem Motto "Gruppendynamik" verbuchen - aber: mein Team war mir wirklich derzeit ans Herz gewachsen und ich glaube, das war auch in den anderen Abteilungen der Fall! Genau hier sind wir beim Thema: (obwohl noch NICHT beim eigentlichen, nämlich mega-downloads.net): es wird auf "Bruderschaft" gesetzt, auf "Zusammenhalt". Es wurden virtuelle Projekte als toll präsentiert, den Mitarbeitern schmackhaft gemacht und Bedenken zerstreut. Glaubhaft.

Ich war also zum einen Abteilungsleiter der BWL Letter & Support GmbH und desweiteren Geschäftsführer der VWL Verwaltungs GmbH sowie der BWL Service GmbH & Co. KG. Letztere beiden Firmen betrieben nicht das operative Tagesgeschäft, denn das war Aufgabe der BWL Letter & Support GmbH.