Montag, 10. August 2009

Die Ratten verlassen das sinkende (Abo-) Schiff

Februar 2009. Aufbruch zu neuen Ufern, perfekt inszeniert von Frank Babenhauserheide in einer Besprechung mit mir im stillen Kämmerlein. Wer meinen Blog aufmerksam verfolgt hat bereits gelesen, daß ich darüber berichtete, die Projekte würden auslaufen und es sei ja nun ein Callcenter in Hannover geplant. In diesem Beitrag geht es nun aber darum, was konkret Babenhauserheide, Buchwald, Ihle und Brandes unternahmen, um möglichst sang- und klanglos umzusatteln um dem öffentlichen Druck durch Medien, Polizei und Staatsanwaltschaften zu entkommen.

Babenhauserheide schwärmte mir derzeit von einen neuen, exclusiven Inkasso-Unternehmen vor, welches sich nur mit Premium-Kunden befassen und er in naher Zukunft eröffnen wolle. Weiterhin wolle er parallel ein Logistikzentrum aufbauen und per Internet Waren vertreiben, die er aus Rumänien pallettenweise beziehen wolle. Ein erstes Ergebnis ist nun sichtbar: Frontmann Brandes eröffnete also auf Anordnung von Babenhauserheide einen simplen Ebay-Shop unter dem Firmenmantel BWL Letter & Support GmbH. Ich stelle der geneigten Leserschaft frei zu beurteilen, ob dieser Shop lediglich ein Ablenkungsmanöver sein könnte. Müsste die BWL Letter & Support GmbH rein rechtlich nicht den Zweck der Unternehmung ändern? Was hat die Tätigkeit noch mit dem Unternehmenszweck zu tun, für den die Firma ursprünglich gegründet wurde?

Fragen über Fragen, die garantiert ungerne oder gar nicht beantwortet werden seitens der Rädelsführer. Vielleicht aber eine Diskussionsgrundlage für die zahlreichen Leser, die im Thema sind oder aber, wie viele Interessierte, über den Tellerrand schauen und sich nicht ein U für ein A vormachen lassen. Das Medium Internet führt viele Charaktere zusammen, ich erwähnte es bereits unter dem Beitrag Symbiose. Selbige findet seit Onlinestellung dieses Blogs täglich statt. Danke!

Mich persönlich interessiert, ob das angekündigte "Premium-Inkassounternehmen" bereits aktiv ist und weiterhin, ob die im Ebay-Shop verkauften Produkte eine Hersteller-Garantie haben. Immerhin sagte mir Babenhauserheide im Gespräch um den Shop, daß ER die Garantie übernähme. Merkwürdig, da es doch bei legalem Verkauf von Produkten in der Regel eine Herstellergarantie gibt, oder?

Personalwesen. Oder: hinterfragst du, gehst du...

Es gab in der Firmenzentrale von Babenhauserheide in der Mindener Str. 118 in Vlotho unterschiedliche Arbeitsverträge, die mit den Mitarbeitern abgeschlossen wurden. Einige, wenige Vollzeitkräfte sowie in der Regel Teilzeit- bzw. 400 EUR-Kräfte. In der Regel gab es sogenannte "Kombi-Verträge", das heißt, daß es zwei Verträge gab: einen mit der BWL Letter & Support GmbH und parallel einen mit der IDS Wirtschaftsdienste. Jeder Mitarbeiter musste weiterhin eine Verschwiegenheitserklärung unterschreiben, die als Anlage den Arbeitsverträgen beigefügt war.

Herr Babenhauserheide zitierte oftmals Strohmann Brandes in sein Büro um ihm mitzuteilen, wen er zu entlassen hätte. Unter fadenscheinigen Ausreden ("die arbeitet nicht korrekt, ist zu langsam, will ich hier nicht mehr sehen") hatte dann Strohmann Brandes zu handeln. Mal wurde fristlos, mal fristgerecht gekündigt. Im Kreis der Mitarbeiter wurde über solche Kündigungen natürlich unter vorgehaltener Hand diskutiert. Alle ausgesprochenen Kündigungen brüskierten die Belegschaft - aber selten wurde gewagt, sich aufzulehnen.

Setzte sich jemand für einen -grundlos- entlassenen Mitarbeiter ein, in dem er das Gespräch mit Babenhauserheide suchte, so durfte selbiger gleich mit gehen. Für Babenhauserseide waren Personalien Schall und Rauch, Mitarbeiter lediglich Zahlen auf dem Papier. Er mied die persönlichen Gespräche, die unbequem waren und nutzte dazu seine Marionette Brandes, der dann -hochwichtig- stammelnd Begründungen formulierte. So mancher Mitarbeiter glaubte nach einem solchen Gespräch selber, daß er unverzeihliche Fehler begangen hatte, die eine Kündigung rechtfertigte.

Auch ich habe viele solcher Entlassungsgespräche geführt und weiß heute, daß mir Brandes und Babenhauserheide Blödsinn erzählt haben. Die vermeintlichen Verfehlungen der gekündigten Mitarbeitern bestanden offenbar in der Regel darin, daß die Mitarbeiter sensibilisiert waren und die Rechtmässigkeit ihrer Tätigkeit anzweifelten. Wer also kritisch hinterfragte, ob das, was wir dort taten, hinterfragte, wurde binnen kürzester Zeit entsorgt. Offensichtlich funktioniert nur so die Nutzlos-Branche: straff organisiert, mit Menschen arbeitend, die nicht nachfragen und bedingungslos das tun, was ihnen aufgetragen wird. Auch und gerade, wenn es kriminell ist.

Ein heutiger Kontakt zu einem meiner "Maulwürfe" rüttelte mich auf. Eigentlich weiß mittlerweile jeder dort, was läuft. Und ein jeder Mitarbeiter würde lieber heute als morgen das Unternehmen verlassen. Alle warten auf den großen Knall. Wobei die Firmenspitze nicht müde wird zu erwähnen, alles wäre okay und es gäbe keine Beweise. Ich möchte nicht in der Haut der Mitarbeiter stecken, die sicher irgendwann als Verantwortliche vorgeschoben werden. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön für euer Vertrauen, mich regelmässig mit Infos zu versorgen. Ich werde es rechtfertigen, aber das wisst ihr ja hoffentlich!

Manch unbedarfter Leser fragt sich vermutlich nun, warum die Mitarbeiter nicht einfach aussteigen und kündigen? Na, sorry, aber: wie leicht ist es, einen Job zu finden in der heutigen Zeit? Es herrscht meines Erachtens blanke Existenz-Angst, die nachvollziehbar sein sollte. Unter anderem darauf setzt die Firmenzentrale um Babenhauserheide, und deshalb ist das "Geschäftsmodell" auch erfolgreich. Es lebt von den Ängsten. In jeglicher Hinsicht.

Welche Rolle spielt Martin Kraeter (KLP Group Dubai) innerhalb des Netzwerks?

Die Mitarbeiter des Abzocke-Netzwerks um Babenhauserheide sind der Einfachheit halber per Skype verbunden. Nach meinem Einstand in der Firma erhielt ich aus meinem Team eine Menge Kontakte zugesandt. Diese betrafen allesamt Mitarbeiter der Vlothoer Firmen sowie der Collector in Herford und der Müller-Projekte in München und waren rasch eingerichtet. Immerhin ist es einfacher, per Skype eine Frage zu senden als vom ersten Stock ins Erdgeschoss zu laufen.

Frank Babenhauserheide gab mir im Laufe der Zeit weitere Skype-Kontakte, die die "normalen" Mitarbeiter nicht hatten. So auch den von Kirsten und Martin Kraeter. Familie Kraeter sitzt in Dubai und betreibt dort die KLP Group. Den Gegenstand der Unternehmung möge man bitte der Homepage entnehmen. Ich persönlich finde die Tatsache interessant, daß mir Babenhauserheide diese Skype-Kontakte herstellte.

Dezember 2008. Krankheits - und urlaubsbedingt läuft die Abzockzentrale in Vlotho auf Sparflamme im Rahmen der telefonischen Hotline was dazu führt, daß recht viele Calls ins Leere laufen und nicht persönlich angenommen werden können. Während ich in der Firma an meinem Rechner sitze schreibt mir Frau Kirsten Kraeter per Skype und fragt nach, was bei uns denn los sei. Europäische Kunden unserer Projekte würden tatsächlich die Dubai-Hotline anrufen, sie wäre nun so richtig im Telefonstress. Ich möge bitte umgehend Abhilfe schaffen.

Ich werfe einfach mal vollkommen sachlich die Frage in den Raum: wie kann es sein, daß die im jeweils angegeben Impressum ausgewiesenen Hotline-Nummern (Dubai direkt) bei der KLP-Group um Herrn und Frau Kraeter auflaufen? Welche Parallelen gibt es hier, gerade im Kontext mit Herrn Dr. Robert Fritzmann beziehungsweise seinem Sohn, der für Megadownloads verantwortlich zeichnet?

Auch Ihnen, Herr oder Frau Kraeter, gebe ich hier ausdrücklich gerne die Möglichkeit, Stellung zu beziehen!