Montag, 26. April 2010

Abzocke im Internet nimmt zu

Bielefeld. Die Namen der Internetseiten klingen vielversprechend: "Top-oft-Software", "Megadownloads.net" oder "Opendownload" bieten oder preisen im Internet angebliche Gratis-Computerprogramme an. Wie Open Office und den Adobe Reader. Und sie verschicken dafür mega-zweifelhafte Rechnungen. Etwa an Karsten Gößling (43) aus Bielefeld, der sich plötzlich einer Forderung der Antassia GmbH aus Hessen gegenübersah, die die Seite Top-oft-software betreibt.

"Ich war mir gar nicht bewusst, dass ich überhaupt diese Seite genutzt habe", erzählt der Bielefelder. Er habe auch keine Rechnung, sondern sofort eine erste Mahnung erhalten. Aufgeführt war dort die angebliche IP-Adresse des Computers, unter der der 43-Jährige das Angebot genutzt haben soll. "Die erste Mahnung und die zweite habe ich nicht gezahlt. Als schließlich ein weiteres Schreiben über den Osnabrücker Anwalt kam, war ich so genervt, dass ich sie tatsächlich überwiesen habe." Rund 136 Euro hat er gezahlt. Das sei ärgerliches Geld.

Quelle & vollständiger Artikel: Neue Westfälische Zeitung

Interessant hierbei ist in diesem Artikel der Hinweis auf die Ermittlungen gegen die Betreiber von Megadownloads:

"Abofallen und Internet-Abzocke sind offenbar lukrativ. Wie lukrativ, zeigt ein Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Hannover, das gegen mehrere Personen aus dem Kreis Herford anhängig ist.

Rund eine Million Euro froren die Beamten im vergangenen Jahr auf mehreren Konten ein. "Die Ermittlungen in Hannover dauern an", so Oberstaatsanwalt Manfred Knothe, Sprecher der niedersächsischen Anklagebehörde. Das sei ein "großer Komplex". Die Hannoveraner Ermittler gehen dabei dem Verdacht nach, dass die Kundendaten gar nicht im Internet erfasst, sondern einfach Adressdateien gekauft und die gelisteten Personen dann angeschrieben und gemahnt wurden. Die Staatsanwaltschaft Bielefeld hatte Ermittlungsverfahren in dieser Sache eingestellt."


Das deckt sich mit mir zugesandten Informationen geneppter "Kunden", die bei der Staatsanwaltschaft Hannover nachfragten, wie der Sachstand derzeit sei. Es wurde deutlich gemacht, daß weiterhin gegen die Betreiber ermittelt würde. Die häufig geäusserte Vermutung, daß auch dieses Ermittlungsverfahren mehr oder minder im Sande verlaufen würde da eine Straftat nicht nachzuweisen sei dürfte hiermit widerlegt sein. 

Obacht, Fritzmann, Babenhauserheide & Co.: die Schlinge zieht sich weiter zu. Da nützt weder eine Vogel-Strauss-Taktik, noch der Versuch, sich nun durch eine vermeintlich seriöse Aktiengesellschaft namens Megapreis AG eine reine Weste zu verschaffen. Das Internet vergisst nicht - und es wird enger und enger.

In diesem Zusammenhang warte ich eigentlich immer noch auf die Zusendung der vermeintlich ach so wichtigen Statements des Sudanesen, welcher angeblich Megadownloads betreibt. Mensch, Herr Verkehrsanwalt Hasenbäumer, so langsam sollten wir diese Farce doch nun wirklich zum Abschluss bringen, meinen Sie nicht?

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