Mittags, um 12.oo Uhr. Es klingelt, ich gehe an die Tür. Zwei Herren schauen mich eindringlich an und wollen meine Frau sprechen. "Sorry, die ist in der Stadt, worum gehts denn?" - "Steuerfahndung Hannover!" - "Na, kommen sie mal rein, wollen Sie einen Kaffee?". Ich rief meine Frau auf dem Handy an und sagte ihr, sie möge bitte nach Hause kommen, da die Steuerfahndung Hannover da sei. Eine Viertelstunde später traf sie ein und wir erörterten den gesamten Sachverhalt. Das Gespräch verlief harmonisch und schnell wurde klar, was in dieser Angelegenheit eigentlich abgeht. Die Beamten der Steuerfahndung waren verblüfft, denn bereits am Vortag habe ich der Staatsanwaltschaft Hannover eine Mail geschrieben. Hintergrund: uns erreichte noch ein Schreiben der Sparkasse Hannover, in dem mitgeteilt wurde, daß das Firmenkonto gepfändet sei. Gläubiger: Staatsanwaltschaft Hannover. Zu diesem Zeitpunkt dürften rund 300.000 Euro auf dem Konto gelegen haben. Ich informierte die Staatsanwaltschaft Hannover darüber, daß es noch weitere Konten gäbe, auf denen offenbar noch mehr Geld liegt. Im Beisein der Steuerfahnder telefonierte ich nun mit dem leitenden Staatsanwalt in Hannover, der den Besuch der Steuerfahndung in Auftrag gab, und am nächsten Tag setzten wir uns in Hannover zusammen. Erneut ein Sondierungsgespräch, erneut der Kronzeugen-Status.
Es mag an dieser Stelle durchaus mal erwähnt werden, daß die Zusammenarbeit mit den Strafverfolgungsbehörden durchaus fruchtbar sein kann. Ich habe sowohl mit der StA Detmold als auch der StA Hannover beste Erfahrungen gemacht. Muss ja auch mal gesagt werden! Nach meinem Ausscheiden aus dem Netzwerk habe ich akribisch weiter recherchiert. Ich schaute mir viele konservierte Fernsehbeiträge auf You Tube an und musste mich letztlich mit Adrian Fuchs in Verbindung setzen. Immerhin ist er derjenige, der zweifelsfrei mit seiner Arbeit massgeblich zur Aufklärung und Bekämpfung der Abzockszene beiträgt. Wie der geneigte Leser sieht versuche ich, Symbiosen zu schaffen und Kontakte zu knüpfen. Rechtliche Institutionen, Print- und Internetmedien zusammenzubringen. Bislang erfolgreich, glaube ich.
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